Kartoffel-Saatgut (True Potato Seed)

Als True Potato Seed (TPS) bezeichnet man die Samen aus den Kartoffelbeeren. Züchter*innen können daraus neue Sorten entwickeln. Aber auch für Hobbygärtner*innen ist dieses Saatgut interessant, denn sie können sich die Lagerung von Pflanzkartoffeln sparen. Im Februar ausgesät, bringen die TPS im Herbst Kartoffeln in bester Speisequalität hervor.

Im Gegensatz zu Pflanzgut machen es TPS gern spannend: Da Kartoffeln meist fremdbestäubt werden, weiß man nie genau, welche Eigenschaften das Saatgut der nächsten Generation haben wird. Die Nachkommen einer Mutterpflanze werden dieser zwar ähnlich sein, in einzelnen Merkmalen können sie jedoch variieren. So kann eine blaue Kartoffel auch mal ein paar rot-, gelb- oder weißfleischige Nachkommen haben. Aber keine Sorge: Wenn es sich nicht gerade um Wildsorten handelt, sind die Kreuzungen aus dem VARIETAS-Sortiment immer essbar. Züchtungen mit Solanum phureja-Hintergrund sollten beim Kochen jedoch auf kürzere Kochzeit getestet werden, da diese sich bis zu 1/3 verringern kann.

TPS ist auch eine Einladung, sich selbst mal als Züchter*in auszuprobieren und zu schauen, welche Ergebnisse der eigene Garten hervorbringt. Hat man seine neue Lieblings-Kartoffel gefunden, heißt es aufgepasst, dass ein paar als Pflanzkartoffeln übrigbleiben. Denn die Wahrscheinlichkeit, über TPS-Aussaat wieder die genau gleichen Eigenschaften zu bekommen, ist gering.

Alle Informationen zu den Kreuzungen und Eigenschaften der 86 verschiedenen open-source TPS finden sich auf der Website von VARIETAS.